Die Beleuchtung im Tierstall spielt eine entscheidende Rolle bei der Gesundheit und Produktivität von Nutztieren. Grundsätzlich müssen bei
der Beleuchtung im Tierstall unterschiedliche Faktoren beachtet werden: Lichtintensität, Lichtqualität, Lichtverteilung und Lichtdauer. Jede
dieser Komponenten kann weitreichende Auswirkungen auf das Verhalten und die Leistung von Tieren haben.Sowohl die Farbtemperatur als auch die Lichtfarbe können das Verhalten und die Leistung von Tieren beeinflussen. Verschiedene Spezies reagieren
unterschiedlich auf verschiedene Lichtbedingungen. Beispiele sind etwa die Auswirkungen von blauem, grünem und rotem Licht auf Hühner. Rotes
Licht kann Aggressivität reduzieren und die Futteraufnahme erhöhen, während grünes Licht das Wachstum stimulieren kann und blaues Licht möglicherweise
Stress reduziert. Die Lichtintensität ist ebenfalls kritisch. Zu helles oder zu schwaches Licht kann bei vielen Tierarten zu Problemen führen. Wird beispielsweise
eine zu hohe Lichtintensität gewählt, kann dies bei einigen Tieren zu Stress führen, während eine zu geringe Lichtintensität sich negativ
auf die Aktivität auswirken kann. Die Lichtdauer oder wie lange Licht täglich zur Verfügung steht, spielt eine entscheidende Rolle für Nutztiere, die saisonale Veränderungen
wahrnehmen, wie beispielsweise bei bestimmten Vogelarten. Indem die Lichtdauer künstlich verlängert wird, können beispielsweise die Eiablage
bei Legehennen oder die Milchproduktion bei Kühen gesteigert werden. Die Anforderungen an die Beleuchtung in Tierställen sind also sehr spezifisch und komplex und unterscheiden sich zudem je nach Tierart. So benötigen
beispielsweise Rinder, Schweine und Geflügel unterschiedliche Lichtverhältnisse. Für Rinder zum Beispiel gilt, dass dunkle Ställe das Wohlbefinden beeinträchtigen können. Insbesondere in Milchviehställen bedarf es einer
ausreichenden Beleuchtungsstärke, um die Futteraufnahme und damit die Milchleistung zu optimieren. In Schweineställen kann eine zur hell eingestellte Beleuchtung dazu führen, dass sich die Schweine gestresst fühlen und deren Wachstum gehemmt
wird. Hier gilt es die richtige Balance zwischen genügend Licht für die Tiergesundheit und Tierschutz und nicht zu starker Beleuchtung zu finden.
Geflügel, insbesondere Hühner, reagieren sehr sensibel auf Licht. Für sie kann eine gleichmäßige, gut dosierte Beleuchtung die Legeleistung
sowie die Fleischqualität verbessern. Neben all diesen Aspekten muss selbstverständlich auch darauf geachtet werden, dass die Beleuchtung energieeffizient ist und die Kosten nicht
unnötig in die Höhe treibt. Daher ist der Einsatz von modernen, energiesparenden Leuchtmitteln wie beispielsweise LED-Leuchten empfehlenswert.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die richtige Beleuchtung im Tierstall ein wichtiger Aspekt für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit
der Tiere ist und sorgfältig geplant und durchgeführt werden sollte. Dabei sollten neueste wissenschaftliche Erkenntnisse sowie tierartenspezifische
Bedürfnisse Beachtung finden.
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